Allgemein, Eindrücke der Teilnehmerinnen, Erfolge

„Mach was aus deinem Leben!“ Erfolgsstory mit Narges A.

Unsere Teilnehmerin Narges A. will Businessfrau werden und hat mit dem Management-Studium begonnen. Wie sie durch Prioritätensetzung das eigene Prokrastinieren überwinden konnte, um die Matura zu schaffen, und warum Frauen mehr als Heiraten erreichen können, erzählt Narges im #futurefactory Erfolgsinterview.

Was ist dein nächster Karriereschritt?

Mein nächster Schritt hat zum Glück schon begonnen. Ich habe mich während meiner Zeit bei der #futureFactory für Fachhochschulen beworben, weil mir die Struktur mit fixem Stundenplan besser taugt. Ich gehöre zur Generation, die von der Pandemie und Distance Learning betroffen war, das war eine andere Art von Lernen. Das Online-Lernen war nicht das Richtige für mich – es war mir nicht sozial genug, wir mussten alleine lernen und hatten nur Abgabefristen zu erledigen. Die Matura war eine große Hürde, das hat mich auch psychisch mitgenommen.

Wie hast du diese Hürde mit der Matura überwunden?

Als ich zur #futureFactory gekommen bin, dachte ich mir am Anfang: Brauche ich diesen Kurs? Gleich am ersten Tag, habe ich eine Teilnehmerin kennengelernt, der so wie ich – nur ein, zwei Prüfungen für den Abschluss der Matura – gefehlt hat. Ihr fehlte nur noch Mathe, mir Deutsch und Mathe. Wir haben im Mathe-Workshop viel Unterstützung von der Trainerin Frau K. bekommen, auch von der Kursleitung Frau W. für den Bewerbungsprozess bei der Fachhochschule. Dieser Kurs hat mir geholfen, dass ich eine der wichtigsten Sachen im Leben abschliessen konnte. Jetzt kann ich so vieles machen. Aber den Grundstein mit der Matura, den kann ich dank der #futureFactory abhaken.

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Dieser Kurs hat mir geholfen, dass ich eine der wichtigsten Sachen im Leben abschliessen konnte.

NARGES A.

Du studierst an der Fachhochschule Management und Marketing. Was interessiert dich daran?

Ich wollte schon immer etwas in Richtung Betriebswirtschaft machen, weil es in der Schule eine meiner Stärke gewesen ist. Auch die Kurse von der Trainerin Frau P. haben mich sehr inspiriert. Jedes Mal, wenn sie über das Thema Selbstständigkeit und Business gesprochen hat, wusste ich, dass ist die Richtung, die für mich bestimmt ist. Durch ihre Beratung habe ich meine Richtung gefunden und mich für den Studiengang Management und Digital Business entschieden.

Wie war das Aufnahmeverfahren an der Fachhochschule – hast du Tipps?

Ich habe bei der Mathe-Trainerin Frau K immer logische Übungen gelöst. So ähnliche Aufgaben sind dann auch bei der Aufnahmeprüfung gekommen. Die Prüfung dauerte ein paar Stunden – es hat mit Logik-Beispielen begonnen, dann gab es auch Mathe- und Merkfähigkeit. Wir haben im #futureFactory-Kurs ja auch einen Talente Check gemacht – die Beispiele in der Aufnahmeprüfung waren tatsächlich so ähnlich wie im Talente Check. Das mündliche Aufnahmegespräch war dann auf Deutsch und Englisch. Meine einjährige Berufserfahrung im Sales-Bereich hat auch positiv beeindruckt im Gespräch.

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Wie bist du zu der Berufserfahrung im Verkauf gekommen?

Durch Kontakte – ich habe einen Job gebraucht und meine beste Freundin arbeitete dort. Ich musste diesen Job aber leider aufgeben nach einem Jahr, weil ich mich auf die Matura konzentrieren wollte. Es war keine leichte Entscheidung, weil es ein gut bezahlter Job war, den ich gemocht habe. Das habe ich aufgegeben für mein Bildungsziel. Aber es war eine gute Entscheidung. Jetzt kann ich mich besser qualifizieren für bessere Jobs. 

Was hat dir am besten in der #futureFactory gefallen?

Dass ich eine meiner besten Freundinnen hier gefunden habe und wir uns gegenseitig für die Matura motivieren konnten. Uns wurde auch erlaubt selbstständig zu lernen und so haben wir uns unterstützt. Sie hat einen Push gebraucht, ich habe einen Push gebraucht – wir haben uns gegenseitig gepusht. Auch die Trainings mit Frau P. sind unglaublich hilfreich, wenn frau offene Ohren hat. Wir haben viel über Kommunikation, Körpersprache und Entrepreneurship gelernt. Wenn ich ein positives Beispiel so wie Frau P. hier sehe, die Maschinenbau studiert und in dem Bereich erfolgreich war. Wenn ich so eine Geschäftsfrau vor mir sehe, dann ist das ein inspirierendes Vorbild für mich.

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Was würdest du jungen Frauen empfehlen, die so wie du während der Pandemie die Schule oder Ausbildung abgebrochen haben, und sich nicht trauen den nächsten Schritt zu gehen? 

Ich würde sagen, dass frau Prioritäten setzen muss, weil wenn du viele Ablenkungen hast, dann schiebst du es vor dir her. Du machst nichts fertig, wenn du viele Sachen auf einmal machen willst. Langsam kannst du am meisten erreichen. Was ist jetzt gerade das Wichtigste für dich? Möchtest du jahrelang deine Sorgen unter den Teppich kehren und davon weglaufen, immer alles prokrastinieren und dich deswegen fertigmachen? Oder setzt du dich noch einmal hin, schaltest deine vielen Gedanken aus und konzentrierst dich auf eine Sache, damit du endlich etwas abschließen kannst? Weil wenn es dich nervt, weißt du eigentlich, dass du etwas zu ändern hast.

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Du machst nichts fertig, wenn du viele Sachen auf einmal machen willst. Was ist jetzt gerade das Wichtigste für dich?

NARGES A.

Ein guter Freund hat zu mir gesagt, dass es langsam peinlich ist, dass ich die Matura nicht abschließe. Auf diese Art und Weise musst du es manchmal hören. Das hat mich wirklich motiviert. Ich wollte ihm beweisen, dass er nicht recht hat und ich es besser machen kann. Je länger du Dinge vor dich herschiebst, desto länger macht dich das fertig. Du musst dich selber von dem Gefängnis, dass du mit deinen Gedanken erbaut hast, befreien. Ob du die Matura oder Ausbildung schaffst oder nicht, ist nicht wichtig, aber dass du es probierst. Du kannst dir nicht aussuchen, wenn du aus welchen Gründen auch immer in ein Loch fällst, aber du kannst dir aussuchen selbst aus dem Loch rauszukommen. Möchtest du mit deinem Vorhaben fertig werden oder dich selber fertigmachen?

Möchstest du den jungen Frauen, die das Interview lesen, noch etwas mitteilen?

Ja, ich habe bei einigen jungen Frauen hier bemerkt, dass die Wichtigkeit von Bildung nicht immer gesehen wird. Ich finde die Teilnehmer:innen brauchen mehr feministische Workshops, damit sie wissen, was ihre Rechte sind und wie wichtig Bildung ist. Einige reden nur über das Heiraten und die Frauenfeindlichkeit ist unbewusst so tief in ihnen verankert, dass manche Frauen denken, sie sind nur etwas wert, wenn sie heiraten und Kinder bekommen. Das Heiraten das höchste wäre, das sie erreichen können.

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Frag doch einmal Männer in unserem Alter – wer von denen nennt Heiraten als Hauptziel?

NARGES A.

Aber ich kenne nicht wenige junge Frauen, die es bereuen, jung geheiratet zu haben. Dann hast du 2, 3 Kinder und irgendetwas passiert – und du bist auf einmal alleinerziehend, wieder abhängig von anderen und kannst deine Kinder nicht finanziell unterstützen. Zuerst Bildung prioritisieren, bevor frau heiratet. Weil solange du keine Qualifizierung hast, kommst du nur in schlecht bezahlte Jobs rein. 

Was sind realistisch die möglichen negativen Folgen, wenn du früh und ohne Ausbildung heiratest? Frag doch einmal Männer in unserem Alter – wer von denen nennt Heiraten als Hauptziel? Junge Männer sagen dann Geld, Ausbildung oder Abschlüsse. Mach irgendetwas aus deinem Leben! Lerne Verantwortung für dich selbst zu übernehmen. 

F.F./G.A.