Deutsch, Divörsity

Filiz: Aus dem Blickwinkel meiner neuen Identität

Unter dem Titel „DIVÖRSITY“ finden erstmals die österreichischen Tage der Diversität statt.

Aus diesem Anlass erarbeiteten die Teilnehmer*innen der #futurefactory diverse Projekte, welche am 16. Oktober 2018 bei unserer Vernissage im Schulungszentrum Gasometer vorgestellt wurden.

Im Deutsch-Training bekamen unsere Teilnehmer*innen eine neue Identität und sie erzählten aus dem Alltag ihres neuen Ichs:

Mein Name ist Nuh Mayer, ich bin 25 Jahre alt, bin mit Maria verheiratet. Sie ist 2 Jahre älter als ich. Sie kommt aus Wien und ist Jüdin. Vor 3 Jahren hätte ich es mir nicht denken können, da war ich in Palästina wo ich noch die muslimische Religion hatte. Dort habe ich Maria kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick und mit ihr bin ich nach Wien ausgewandert. Ich bin zum Nachdenken gekommen, dass mich dir jüdische Religion fasziniert und das Richtige für mich ist und ich konvertierte zum Judentum.

Es waren harte Zeiten für mich und Maria: Viele Vorurteile bei ihrer Familie, dass ich sie ausnutzen würde. Meine Eltern haben mich auch verstoßen, dass ich mit einer nicht muslimischen Frau verheiratet bin. Aber die Liebe ist stärker. Ich bin gelernter Gastronom. Dank Maria habe ich die deutsche Sprache schnell gelernt. Dieses Jahr haben wir ein Lokal aufgemacht. Ich arbeite jeden Tag von 5-19 Uhr. Ich habe ein 6-köpfiges Team. Manchmal kann es echt hart werden. Es kommen angesoffene Leute, die Streit verursachen oder die Lieferung kommt zu spät oder die Mitarbeiter sind anstrengend, aber trotzdem Liebe ich meine Arbeit. Ich habe im 1. Bezirk als Kellner gearbeitet, wo ich das erste Jahr im Wien war. Ich denke es war ein Vorteil, dass ich eine helle Haut habe, blond bin und den Nachnamen meiner Frau angenommen hab. Deshalb habe ich schnell eine Arbeit gefunden nach einem Jahr haben Maria und ich einen gemeinsamen Kredit aufgenommen und unser Lokal eröffnet. Das nächste Ziel für uns ist es ein Kind zubekommen.

 

–     Filiz